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Sonntag, 6. November 2011

ThaiLive Bericht aus Bangkok vom Sonntag, 6. November 2011

Es gab diverse Gründe, wieder mal nach Bangkok zu fahren. Meine Eindrücke und Empfindungen der letzten Tage hier nachfolgend in ein paar Absätzen:

Als ich am Mittwoch den 2. November 2011 am späteren Nachmittag auf dem Motorway am Flughafen Suvarnabhumi vorbei in Richtung Bangkok fuhr, erlebte ich das grösste Verkehrschaos, das ich in den letzten 6 Jahren auf dieser Stecke je gesehen habe. Ich konnte mir den gewaltigen Stau nur damit erklären, dass sich viele Bangkoker nach der Flutwarnung der Regierung und dem damit verbundenen temporären Aufenthalt in Pattaya & Co., wieder zurück nach Bangkok begaben. Beim Abzweiger Richtung Zentrum und Sukhumvit Road, verdünnte sich der Traffic merklich und die Ausfahrt in die Sukhumvit war im Gegensatz zu sonst nahezu leer.

Am nächsten Tag viel mir sofort auf, wie wenig Touristen sich im Zentrum befinden und diverse Geschäfte und Gebäude die Eingänge mit Sandsack- und sonstigen Schutzwällen verbarrikadierten. Viele der Schutzmassnahmen wirken unprofessionell und unzureichend und lassen den Schluss zu, dass sie dem Wasser nicht lange standhalten, falls es soweit kommt. Die Devise lautet da wohl eher: Egal ob es hilft oder nicht, Hauptsache wir haben etwas dagegen getan. Die Wälle reichen von wenigen Sandsäcken bis hin zu hohen und dicken Verbauungen vor Eingängen und Gebäuden, mit teilweise Treppen und Lücken, für den weiteren Zugang. Die Blockaden dürften aber im Endeffekt kaum in der Lage sein, das Wasser nachhaltig abzuhalten und daran zu hindern, in die Geschäfte und Gebäude einzudringen. Der Grossteil der Schutzwälle ist dann auch sicher mehr im Bereich der beruhigenden psychologischen Massnahmen anzusiedeln, welche die Erbauer etwas ruhiger schlafen lassen. Der Security Manager vom Landmark Hotel an der Sukhumvit (zu dem ich anschliessend noch komme), hat mir dann auch verraten, dass einzig Doppelblockaden mit leeren Zwischenräumen helfen, Wassermassen, die sich im Zwischenraum sammeln, vom weiteren Vordringen abzuhalten, indem sie laufend abgepumpt werden.

Beim Gang zum Schweizer Konsulat an der 35 North Wireless Road, war ich mehr oder weniger der einzige Besucher und sowohl im Computer Center Pantip Plaza, wie auch im MBK Center und den restlichen Orten waren für diese Jahreszeit sehr wenig Ausländer zu sehen. In persönlicher Angelegenheit und im Zusammenhang mit 2 vermissten, resp. untergetauchten Schweizern, über die ich zu einem späteren Zeitpunkt auf ThaiLive berichten werde, habe ich mich ausführlich mit dem Security Manager des Landmark Hotels an der Sukhumvit Road unterhalten, einem der teuersten und grössten Hotels der Gegend. Gegen Ende des Gespräches kamen wir  - wie könnte es auch anders sein - einmal mehr auf die Hochwassersituation in und um Bangkok zu reden, wobei ich erfuhr, dass auch sein Heim wie viele andere bis zur Hüfte unter Wasser steht. Zu guter Letzt meinte er, dass es nur noch eine Frage der Zeit sei und noch 3-4 Tage dauern dürfte, bis auch die Sukhumvit 20-40cm unter Wasser stehen würde und dass es eine Illusion sei, anzunehmen, dass das noch zu verhindern sei. Ziemlich offene, direkte und beunruhigende Töne aus dem Munde einer Kultur, die sonst eher versucht, Probleme und unangenehme Situationen zu verdrängen, unter den Tisch zu wischen und darüber hinweg zu lächeln!

Die Aussage des Security Mangers wird auch dadurch gestützt, dass die Tage noch weitere Anstrengungen bei Geschäften und Gebäuden unternommen wurden, Hab und Gut vor dem Schlimmsten zu bewahren. Es sieht fast so aus, als würden immer weniger Bangkoker an einen positiven Ausgang der Flutsituation in der Innenstadt glauben und auch ich werde meine Zweifel nach all meinen Recherchen der letzten Zeit und trotz anfänglich positivem Sicherheitsempfinden im Zentrum nicht los, dass sich das Wasser nun doch nicht an die Vorgaben der Regierung hält und sich seinen eigenen und unaufhaltsamen Weg Richtung Küste bahnt, auch wenn ich persönlich und viele andere sich das wohl noch immer nicht so richtig vorstellen können und wollen und nach wie vor daran glauben, diesem Alptraum unbeschadet zu entkommen…
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