Thailand Newsfeeds der internationalen Presse / Blogs:

(Sprachanzeige je nach Betriebssystem, Aktualität je nach Häufigkeit der Meldungen)

Eigene Beiträge / Hinweise auf lesenswerte Thailand Berichte:


Dienstag, 26. August 2008

Thailands Monarchisten versuchen Regierungs-Sturz

Eigentlich hatte ich im Sinn, News zukünftig prädestinierteren Medien zu überlassen, die sich auf selbige spezialisiert haben. Aussergewöhnliche und wichtige Themen zu Thailand, möchte ich allerdings doch nicht ganz ausser acht lassen und nur schon deshalb mit ins Boot nehmen, damit sie nicht in Vergessenheit geraten. So habe ich heute neben dem ganzen Presserummel in Thailand auch einen Bericht auf www.news.ch gefunden, der ebenfalls auf das aktuelle Geschehen in Thailand eingeht:



Bangkok - Tausende Monarchie-Anhänger haben das Büro des thailändischen Ministerpräsidenten sowie mehrere Ministerien besetzt und versucht, die Regierung des Landes zu stürzen.

Die Monarchisten der Volksallianz für Demokratie (PAD) werfen Regierungschef Samak Sundaravej vor, eine Marionette des gestürzten Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra zu sein.

Thaksin muss sich gemeinsam mit seiner Frau wegen Korruptionsvorwürfen vor Gericht verantworten und hatte das Land während seiner Amtszeit zutiefst gespalten.

Samak forderte die Demonstranten dazu auf, ihre Aktionen einzustellen. Seine Geduld sei am Ende und der Innenminister werde nun direkt die Kontrolle über die Polizeikräfte übernehmen, um die Ordnung wiederherzustellen.

Amtssitz besetzt

Samak äusserte sich nach einer wöchentlichen Kabinettssitzung, die er auf ein Militärgelände verlegt hatte, weil die Demonstranten seinen Amtssitz blockierten. Auf dem Rasen vor dem Regierungsgebäude kündigte PAD-Anführer Sonthi Limthongkul unterdessen an, sich nur mit einem Sturz der Regierung zufrieden zu geben.

PAD-Anhänger besetzten ausserdem die Gebäude vom Finanz-, Landwirtschafts- und Transportministerium sowie kurzzeitig das Hauptquartier der Polizei.

Spekulationen über einen Militärputsch wies die Armee zurück. Die Polizei käme mit der Situation zurecht, sagte Armee-Chef Anupong Paochinda dem Fernsehsender Kanal 3.

Mittwoch, 13. August 2008

In Thailand mit Vollgas durchs Internet heizen!

Zugegeben, der Titel dieses Berichts erweckt vielleicht etwas zu hohe Erwartungen, aber dennoch soll er Ihnen zeigen, wie sie dem oft langsamen Internet Speed in Thailand etwas auf die Beine helfen können.

Als ich hier ganz zu Beginn noch via Handymodem ins Netz ging, lag es nahe, nach Tools zu suchen, die meinen Speed verbessern konnten. Damals bin ich auf folgende Internet Seite gestossen: www.onspeed.com

Onspeed (bei welchen ich keine Aktien habe) hat mir lange gedient und ich habe damit gute Erfahrungen gemacht. Man lädt sich die Software vom Netz, zahlt eine Jahresgebühr und verbessert den Speed je nach Verbindung und Seite um ein Mehrfaches. Wie sich das auswirken kann, sieht man anhand der Demo auf der Onspeed Seite. 10x schneller wurde aber wohl eher unter Labor Bedingungen gemessen. Immerhin erreicht man aber im Schnitt eine Verbesserung um den Faktor 3x bis 5x, bei "gute Bildqualität". Diese lässt sich unter "Einstellungen" mittels Acceleration-Regler wahlweise von: "Beschleunigung maximal/Bildqualität deutlich reduziert" bis "Beschleunigung minimal/Bildqualität original" regeln. Die Beschleunigung wird dadurch erreicht, dass die Daten beim Laden komprimiert werden. Mit diesem Regler stellt man dann also auch ein, in welcher Intensität dies erfolgen soll. Onspeed lässt sich übrigens jederzeit über nur 2 Mausklicks ein- oder ausschalten, je nach Bedarf.

Später bin ich noch auf den Propel Accelerator (www.propel.com) gestossen, den ich über mehrere Monate im Einsatz hatte und ebenfalls gute Resultate erzielte. Als dann kürzlich mein Abo für Onspeed ablief, habe ich mich trotzdem wieder zur Erneuerung entschieden, da ich unter dem Strich mit Onspeed doch immer recht zufrieden war und jetzt auch den Firefox 3 unterstützt. Zudem hat Onspeed den Vorteil, dass die Software einen Proxy Server benutzt, der den Verbindungsaufbau via England vornimmt und damit keine thailändische IP Adresse verwendet (d
ass Familie Thaksin jetzt dort weilt, ist reiner Zufall). Deshalb war es dann z.B. seinerzeit möglich, YouTube zu öffnen, während die Seite wegen Lèse majesté (Majestätsbeleidigung) in Thailand gesperrt war. Somit lässt sich dann eben auch gleich das Problem der zensurierten Internetseiten umgehen, die (nicht nur) im asiatischen Raum gang und gäbe sind. Zudem ist man auf diese Weise anonym im Netz unterwegs, da bei Website-Besuchen eine englische IP Adresse angezeigt wird. - Übrigens: Auch der E-Mail Download wird beschleunigt!

Ich möchte an dieser Stelle nochmals darauf hinweisen, dass Sie mit diesen Tools tatsächlich eine kleine Performance-Steigerung erzielen. Wunder dürfen Sie allerdings nicht erwarten...

Freitag, 1. August 2008

Interview mit Schönes? Thailand


Kürzlich hatte ich das Vergnügen, die Macher von www.schoenes-thailand.de zu ihrer Web-Präsenz zu befragen. Folgendes Interview ist dabei zu Stande gekommen:


ThaiLive: Wie ist die Idee für ST entstanden und von wem stammt sie?
FreeThai: Bis zum Militärputsch vom 19. September 2006 waren wir ziemlich unpolitisch. Auch unmittelbar danach dachten wir noch ... naja, das ist eine Art Polizeiaktion .... bis die Verfassung definitiv ausser Kraft gesetzt wurde. Da wussten wir, dass Thailand kein Rechtsstaat ist. Die Idee für ST ist im Gespräch "am Stammtisch" entstanden. Wir hatten zunächst erwartet, dass es vielleicht zu Massendemonstrationen kommen würde und wollten möglichst live dabei sein. Deshalb war die erste Seite in Englisch. Dann stellten wir aber fest, dass es zwar englische Seiten gibt, die das Thema ähnlich bearbeiten, aber keine deutschsprachigen Seiten - und dass in Deutschland kaum jemand über das Wahre Thailand weiss. Deshalb haben wir uns entschlossen, eine deutsche Seite zu bauen und mit Informationen zu versorgen.

ThaiLive: Seit wann gibt es ST?
FreeThai: Ungefähr seit Mitte 2007

ThaiLive: Wer steht hinter ST?
FreeThai: Wir sind eine Gruppe von Menschen zwischen 23 und 65 Jahren. Dazu gehören Dolmetscher, Unternehmer und IT-Fachleute. Alle leben irgendwie in Ballungsräumen. Deshalb kennen wir das Land-Leben nur von Urlauben und aus der Literatur. Es fehlen uns Korrespondenten, die direkt in Dörfern leben und darüber berichten können.

ThaiLive: ST wirkt wie eine Mischung zwischen Website und Blog. Ein Hybrid?
FreeThai: Ja, wir wollen ein Blog sein, der aber gleichzeitig Recherchen ermöglicht. D.h. wenn man heute schon Namen oder Ereignisse eingibt, findet man Nachrichten und Kommentare darüber. Seit einem Jahr sind über 2000 Seiten in Deutsch über Thailands Geschichte und Politik entstanden, die jedem, der sich informieren will, offen stehen. In 10 Jahren hoffen wir über 30'000 Seiten zur Verfügung zu stellen. Denn wir wollen auch dagegen arbeiten, dass Geschichte umgeschrieben wird, wie das in Thailand schon mehrmals passierte.

ThaiLive: Schönes? Thailand - CENSORED - Nicht mit UNS!... unabhängig, nachfragend, unzensiert. So der Titel von ST. Welche Botschaft soll die Überschrift vermitteln und wie würde sich ST selber beschreiben?
FreeThai: Wir sind frei von jeder politischen oder finanziellen Bevormundung. Und da wir eine deutsche Seite nach deutschem Recht sind, sehen wir auch keinen Grund, warum wir die Zensur-Gesetze in Thailand beachten sollten. Wir glauben die erste deutschsprachige Seite zu sein, die nur der von ihr als Wahrheit erkannten Wirklichkeit verpflichtet ist. Natürlich können wir uns irren. Aber dafür sind wir offen für die Meinung und die Informationen unserer Leser. Und auch die brauchen keine Angst zu haben verfolgt zu werden. Denn wir werden IP-Adressen oder E-Mail-Adressen nicht weitergeben.

ThaiLive: ST bietet viele aktuelle und gut recherchierte News und Beiträge und scheut sich auch nicht vor Interviews mit bekannten Persönlichkeiten. Wie reagieren diese auf Anfrage einer deutschsprachigen Website und auf welche anderen Quellen greift ST sonst noch zurück?
FreeThai: Wir waren erstaunt, wie offen viele Menschen auf Kontaktaufnahme reagieren. Allerdings setzen die thailändischen Gesetze oft Grenzen, was diese Quellen uns offen sagen können. Ausser in Gesprächen, finden wir unsere Informationen in einer grossen Fülle von englischsprachigen, oft hervorragenden Blogs, in der englischsprachigen Literatur und in thailändischen Zeitungen.

ThaiLive: Wäre eine Englisch- oder Thai-Version von ST vorstellbar? Was würde dafür und was dagegen sprechen?
FreeThai: In Englisch gibt es bereits eine grosse Anzahl von Webseiten, die sich kritisch mit dem Thema Thailand auseinandersetzen. Wir denken immer wieder darüber nach, aber im Moment wäre der Aufwand einfach nicht tragbar.

ThaiLive: Wenn ich die Hauptseite von ST betrachte, nimmt die Monarchie einen wichtigen Platz ein. Ein Thema unter den Top 10, oder kalkulierte Strategie?
FreeThai: Thailand wird in Wikipedia als konstitutionelle Monarchie bezeichnet. Wir stimmen nicht darin überein. Nach unserer Auffassung handelt es sich um eine Monarchie. Ansonsten hätte nach dem letzten Militärputsch, der im Namen und mit Billigung des Königs erfolgte, nicht die Verfassung verworfen werden können. "Konstitutionelle" Monarchie bedeutet, dass die Monarchie der Verfassung untergeordnet ist. In Thailand ist dies nicht der Fall, sonst wäre nicht mit Billigung der Monarchie die Verfassung verworfen worden. Aus diesem Grund ist die Monarchie der wichtigste politische Faktor in Thailand und deshalb nimmt er naturgemäss eine wichtige Rolle ein.

ThaiLive: ST bietet ein breites Spektrum an Informationen (News, Thailand Infos, Kultur, Geschichte, Religion, Wirtschaft, Politik, Touristik, Sport, Reiseberichte etc.). Welcher Bereich interessiert die Leser am meisten und wie verhält es sich mit den Besucherzahlen im Allgemeinen?
FreeThai: Darüber haben wir noch zu wenig Informationen, aber wir können sagen, dass zum Beispiel die Rede von Jakrapob Penkair sehr oft angeklickt wurde. Aber natürlich kommen auch viele zu uns, die sich eigentlich verirren und Infos über ihr Urlaubsland suchen.

ThaiLive: Entgegen News-Meldungen anderer Websites, wagt ST schon mal eine eigene Einschätzung der Lage. Wie wird das von den Lesern aufgenommen?
FreeThai: Wir sagen ganz bewusst: Wir sind keine Nachrichten-, sondern eine Meinungs-Seite. Zu Beginn hatten wir versucht, zwischen Nachrichten und Meinung zu unterscheiden, bis wir feststellten, dass eigentlich alles Meinung ist. Wenn man in den thailändischen Medien nachschaut, findet man gar keine ECHTE Nachricht. Auch das Weglassen von Informationen oder schon die Wortwahl ist Meinung. Deshalb haben wir dann darauf verzichtet und sagen: WIR SIND MEINUNG.

ThaiLive: ST stellt seinen Lesern auch ein Forum zur Verfügung. Wie gewichtet ST diesen Teil und wie wird er von den Besuchern genutzt?
FreeThai: Leider ist das Forum total unterbewertet. Wir wünschten uns, dass wir durch die Foren mehr Input für unsere tägliche Arbeit bekommen würden. Aber vielleicht ist dafür das Thema in Deutsch doch zu stark in einer Nische.

ThaiLive: Die Betreiber von ST halten sich bedeckt und ziehen es vor, anonym zu bleiben. Fehlende Zivilcourage oder einfach nur Schutz vor maliziösen Widersachern?
FreeThai: Wir alle haben Familie und/oder Geschäfte in Thailand. Wir müssen befürchten, dass wir Probleme bekommen. Entweder bei der Arbeitserlaubnis, dem Visum, oder als Thailänder wegen Lèse Majèsté, dem unseligen Gesetz, das einem Maulkorbgesetz gleich kommt.

ThaiLive: Der/die ST Autor(en) treten unter dem Synonym „FreeThai“ auf. Zufälliger Name, oder Bekräftigung der freien Meinungsäusserung in Thailand?
FreeThai: Nein, FreeThai ist ganz bewusst gewählt worden. Während des Krieges haben sich Teilnehmer aus allen gesellschaftlichen Gruppen in dieser Organisation versammelt, um im Widerstand gegen die Japaner und auch die Diktatur von Phibun zu arbeiten. Da waren Mönche, Militärs, Aristokraten, Arbeiter und Akademiker, die plötzlich alle Standesgegensätze und Ideologien überwunden hatten und mit ausländischen Kräften zusammen harmonierten. Wir würden gerne in diesem Geiste weiter machen. Offen für alle, sich ständig verändernd und lernend, ohne Benachteiligung einer sozialen Gruppe, eines Geschlechtes oder Religion und in dem Bewusstsein, dass Thailänder und Ausländer, genauer betrachtet in einem Boot sitzen.

ThaiLive: Besten Dank für das Interview!