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Samstag, 14. April 2007

Majestätsbeleidiger Oliver Jufer begnadigt! - Zurück in der Schweiz!


Eigener Bericht:

Der in Thailand wegen Majestätsbeleidigung zu 10 Jahren verurteilte Schweizer Oliver Jufer wurde von König Bhumibol Adulyadej begnadigt und von den Behörden ausgeschafft. Jufer, der sich in der Zwischenzeit wieder in der Schweiz befindet, kam wohl durch seine Tat zu unverhoffter Pseudo-Prominenz. So hat sich dann sogar Bundesrätin Micheline Calmy-Rey persönlich eingeschaltet und sich bei König Bhumibol Adulyadej für die Begnadigung bedankt.
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Der 57-jährige Jufer war am 29. März in der nordthailändischen Stadt Chiang Mai zu zehn Jahren Haft verurteilt worden, nachdem er sich am 5. Dezember letzten Jahres im Vollrausch an 5 Porträts des Königs vergangen hatte. Dem ging voraus, dass Jufer in angetrunkenem Zustand offenbar ein paar Flaschen Bier kaufen wollte, die ihm in einem nahe gelegenen Geschäft verweigert wurden, weil Thailand für den Tag des königlichen Geburtstags ein Alkohol-Verkaufsverbot erlassen hatte. Dabei dürfte Jufer wohl ausgerastet sein und sich für die verwehrten Biers gerächt haben. Dass er sich dafür aber ausgerechnet Portraits des Königs aussuchte, war wohl die schlechteste Wahl! Die abgöttische Verehrung des Königs durch Thais, Rechte und Pflichten, sowie Gesetze, Moral und Traditionen in Thailand, sind für Westler zwar in der Tat nicht immer leicht zu verstehen und nachvollziehbar, was andererseits natürlich niemandem das Recht gibt, diese nicht zu respektieren oder zu beachten. Schweizer erwarten ja auch, dass sich Ausländer an Schweizer Rechte und Gepflogenheiten halten! Wie auch immer, Jufer hat wohl in diesem Fall noch einmal viel Glück gehabt, wenn man bedenkt, dass die thailändische Justiz ihn im Höchstfall bis zu 75 (!!!) Jahren Haft hätte verurteilen können, weil jedes versprühte Bild als einzelne Majestätsbeleidigung zählte!

Was den König wohl zu diesem Schritt bewogen hat, mag man sich dabei fragen? Hat es vielleicht mit seinem früheren Leben in der Schweiz zu tun, oder hat ihn etwa die Songkran Zeit versöhnlich gestimmt? Vielleicht will er damit ja aber auch einfach eine Botschaft an die thailändische Bevölkerung senden und damit signalisieren, den Kult um ihn und seine Familie zu lockern und ihn weniger abgöttisch anzubeten, was ja auch im Falle der YouTube Blockade wieder ganz klar zum Ausdruck kam, wo der Schuss für die Regierung dann allerdings nach hinten los ging, weil diese Sperre erst recht etliche Nachahmer aufs Parkett rief und zudem viele weitere negative Äusserungen gegen die Monarchie und das Königreich herauf beschworen hat! Politisch hält sich der König sehr zurück und zieht die Fäden lieber hinter den Kulissen und so werden sich dann Gesetze und Regeln um die Monarchie in Thailand wohl auch kaum so schnell ändern...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

wirklich schlimm, wie alkohol bei dem heissen wetter bei den menschen bewirkt ... naja, ist ja wieder zuhause der gute ;)